Cheis, Damatiner-Mix-Rüde (eventuell Dogge-Dalmatiner?), tricolor, kastriert, geb. 01.10.2014
Nach einer schlimmen Vergangenheit sucht Cheis dringend Menschen, die ihm Sicherheit geben und auslasten!
Einige ehrenamtliche Helferinnen fanden Cheis eines Tages in der Nähe unseres spanischen Partner-Tierheims Albolote/Granada. Er irrte ziellos umher,
blutete und hatte viele Wunden. Teile seiner Ohren fehlten und er war stark unterernährt.
Wie die Frauen von einem Anwohner erfuhren, war Cheis offenbar seinem Besitzer entlaufen, nachdem er von ebenfalls dort lebenden Pitbulls angegriffen
worden war. Der Besitzer der Hunde soll den Tieren nie genug zu fressen gegeben haben und auch sonst hat Cheis sicher keine gute Behandlung dort
erfahren.
Inzwischen sind Cheis´ äußerliche Wunden längst verheilt. Seine Ohren werden aber für immer etwas "ausgefranst" aussehen… Doch das ist nichts weiter
als ein kleiner Schönheitsfehler.
Da sich nach über einem Jahr Tierheimleben in Spanien noch keine neue Familie für ihn gefunden hatte, durfte er schließlich Mitte Dezember nach
Kronach ausreisen.
Hier hat er sich schnell eingelebt, ist fröhlich, anhänglich, verschmust und liebt seine Bezugspersonen abgöttisch. Er ist ein sehr
kameradschaftlicher Typ, der alles mitmacht und mit dem man Pferde stehlen kann. Cheis geht mit Begeisterung spazieren, tollt mit seinen Hundekumpels
durch den Freilauf und ist überall dort vorn dran, wo es etwas zu sehen oder ein Leckerli abzustauben gibt. Seine Augen strahlen, sein Fell glänzt und
man kann deutlich erkennen, dass Cheis sich endlich wieder richtig wohl in seiner Haut fühlt.
Und doch sind durch Cheis´ Vorgeschichte Wunden zurückgeblieben; Wunden, die man nicht äußerlich sehen kann, sondern die erst im täglichen
Zusammenleben erkennbar werden.
So findet Cheis zum Beispiel Männer, die beim Spazierengehen auf ihn zukommen, ziemlich unheimlich. Besonders deutlich wird das bei großen oder dunkel
angezogenen Männern. Seine Gassigeherin trainiert aber regelmäßig mit ihm und so ist er schon deutlich entspannter und cooler geworden. Er nimmt sogar
schon vorsichtig Leckerlis von einem unbekannten Mann entgegen. Allerdings braucht er in dieser Situation Menschen an der Seite, die ihm Sicherheit
geben und ihm das Gefühl vermitteln, alles fest im Griff zu haben.
Bei Frauen und Kindern benimmt er sich übrigens im genauen Gegenteil, so dass man mit Sicherheit sagen kann, dass es nur Männer waren, mit denen er
schlimme Erfahrungen gemacht hat. Zwar ist er bei fremden Frauen auch erst etwas zurückhaltend, doch das legt sich sehr schnell. Es dauert nicht lange
und Cheis bietet sich zum Schmusen an, schlabbert den Frauen die Hände ab, schmiegt sich an sie und kaspert mit ihnen herum. Er hat ein großes
Bedürfnis nach Liebe und Geborgenheit - kein Wunder, hat er ja auch viel nachzuholen.
Cheis ist übrigens auch sehr gutmütig und lässt alles mit sich machen (zum Beispiel beim Tierarzt). Was Kinder betrifft, kennt er bereits größere
Kinder und geht sehr freundlich mit ihnen um, kann dabei aber auch etwas stürmisch sein. Für Kleinkinder ist er unseres Erachtens nicht geeignet.
Damit er die Traumata aus seiner Vergangenheit überwinden kann, bräuchte Cheis nun dringend eine erfahrene und verantwortungsbewusste Familie, die
Cheis "an der Hand nimmt" und ihn ruhig, sicher und souverän behandeln kann. Er muss seine Grenzen kennen, sich sicher und geborgen fühlen und seinen
Menschen hundertprozentig vertrauen können. Wenn er spürt, dass seine Bezugspersonen in kritischen Situationen selbst unsicher sind und Angst haben,
ist ihm damit nicht geholfen, sondern er wird umso mehr versuchen, die Situation selbst zu regeln, um nicht nur sich, sondern auch noch seine Menschen
zu beschützen. Erfahrene Hundebesitzer mit dem richtigen Fingerspitzengefühl sind daher nun dringend gefragt!
Neben dem richtigen Handling braucht Cheis natürlich auch genügend Bewegung und Beschäftigung. Er ist ein Kraftpaket, ein junger temperamentvoller
Rüde, der ein Ventil für seine Energie braucht. Lange Spaziergänge (er ist sehr gut leinenführig), Spielen (Cheis liebt Bällchen), Herumtollen und Co
sind daher genauso wichtig wie Erziehung und das Erlernen von Kommandos. Cheis muss sowohl geistig, als auch körperlich ausgelastet werden. Er ist
lernbegierig und hat im Tierheim in kürzester Zeit schon die wichtigsten Kommandos gelernt. Er hängt geradezu an den Lippen seiner Gassigeherin und
reißt sich fast ein Bein aus, um alles richtig zu machen.
Im Haus ist Cheis übrigens brav und ruhig. Er kann kurzzeitig allein bleiben, ohne etwas anzustellen. Auch Autofahren meistert er ohne Probleme.
Bei anderen Hunden reagiert er übrigens ganz nach Sympathie. Mit seinen gewohnten Hundekumpels im Tierheim kommt er bestens aus, aber beim
Spazierengehen wünscht er keinen näheren Kontakt zu fremden Hunden. Er geht aber ohne weiteres mit etwas Abstand an ihnen vorbei. Zuhause wäre Cheis
vermutlich besser als Einzelhund geeignet. Katzen mag Cheis leider nicht und möchte sie gerne jagen.
Gesucht wird nun eine erfahrene Familie, die Cheis´ verletzte Hundeseele wieder heilen kann. Menschen, die ihm Sicherheit und Geborgenheit geben, ihn
aber auch erziehen, beschäftigen und Grenzen setzen können. Menschen, mit denen er tagsüber Spiel, Sport und Spaß haben und mit denen er abends auf
dem Sofa liegen und schmusen kann. Wer möchte unserem lieben Cheis ein tolles neues Zuhause schenken?
Kontakt:
Tierschutzverein Kronach